- Debye
- De|bye [də'bɛi̯ə; nach dem niederl. Chemiker u. Physiker P. J. W. Debye (1884–1966)], das; -s, -; Einheitenzeichen: D: veraltete Einheit des elektr. Dipolmoments: 1 D = 10‒18 Fr · cm = 3,335·64 · 10‒30 C · m.
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Dẹbye[də'bɛi̯ə], Peter (Petrus) Josephus Wilhelmus, niederländisch-amerikanischer Physiker und Physikochemiker, * Maastricht 24. 3. 1884, ✝ Ithaca (N. Y.) 2. 11. 1966; Professor in Zürich (1911 und 1920-27), Utrecht, Göttingen (1914-20), Leipzig (1927-35) und Berlin (dort auch Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik); emigrierte 1940 in die USA (1946 eingebürgert), wo er an der Cornell-University in Ithaca lehrte (1948-52 als Professor für Chemie). Debye zählt zu den bedeutendsten Physikern des 20. Jahrhunderts, mit zahlreichen theoretischen und experimentellen Arbeiten. 1912 entwickelte er die Debye-Theorie 1) und seine Dipoltheorie der polarisierenden Wirkung elektrischer Felder auf Moleküle, wenig später die Debye-Theorie 2). Nach Entdeckung der Röntgenstrahlinterferenzen durch M. von Laue entwickelte er 1915/16 mit P. Scherrer die Kristallpulvermethode (Debye-Scherrer-Verfahren). 1923 stellte er mit E. Hückel die Debye-Hückel-Theorie auf. Seine weiteren Bemühungen galten v. a. der Aufklärung der Molekülstruktur durch Bestimmung ihrer Dipolmomente und durch Auswertung der Beugungserscheinungen von Röntgen- und Elektronenstrahlen v. a. an Gasen und Flüssigkeiten, wofür er 1936 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Er schlug 1938 (unabhängig von F. Giauque) die adiabatische Entmagnetisierung zur Erzeugung sehr tiefer Temperaturen vor und befasste sich in der Folgezeit mit der Untersuchung hochpolymerer Stoffe.Werke: Polare Moleküle (1929); Theorie der elektrischen Molekulareigenschaften (1934, mit H. Sack).Ausgabe: Collected papers (1954).
Universal-Lexikon. 2012.